Steckdosensicherungen

Unfälle und Verletzungen im Urlaub oder auf einem Ausflug sind immer ärgerlich und trüben die Freude an der freien Zeit – vor allem dann, wenn Kinder betroffen sind. Deshalb legen die Kriterien der familien-ferien großen Wert auf eine größtmögliche Sicherheit in den ausgezeichneten Betrieben. Bei der Vor-Ort-Überprüfung wird versucht, mögliche Gefahrenquellen zu identifizieren und zu beheben. Für alle teilnehmenden Betriebe ist der Schutz von Steckdosen und damit vor elektrischen Schlägen, welche schlimme Verletzungen nach sich ziehen können, besonders wichtig. Als Orientierung für unsere Betriebe werden hier die gängigen Schutzmöglichkeiten und unsere Empfehlungen vorgestellt:

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Welche Möglichkeiten gibt es?

Drehsicherungen

Am häufigsten werden nach wie vor die Drehsicherungen verwendet. Dabei handelt es sich um die Plastikplättchen, welche in die Steckdose geklebt werden, dadurch die Kontaktöffnungen verdecken, jedoch durch eine Drehbewegung mit dem Stecker geöffnet werden können.

Problematisch daran ist erstens die Haltbarkeit: Bei den Vor-Ort-Überprüfungen stellen wir immer wieder fest, dass diese Klebesicherungen herausfallen oder von Gästen entfernt werden, da sie als störend empfunden werden und dadurch einen hohen Wartungsbedarf aufweisen. Auch der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. empfiehlt diese nicht, da hierdurch die Kontaktfläche zwischen Dose und Stecker verkürzt wird. Trotzdem sind die Drehsicherungen eine günstige Variante, um für einen (weitgehenden) Schutz zu sorgen. Wir appellieren bei deren Verwendung jedoch: Prüfen Sie diese regelmäßig auf Vollständigkeit und Funktionalität!

Steckdosenschutz zum Schrauben

Von der Funktion ähnlich ist der Steckdosenschutz zum Schrauben – meistens werden hier die Kläppchen aufgeschoben und nicht gedreht. Diese Plättchen lassen sich mit der Schraube der Steckdose festschrauben, wodurch das unbeabsichtigte Herausfallen oder das Herausnehmen der Plättchen verhindert werden kann. Doch auch diese sind anfällig für Defekte und sind ebenfalls ein Eingriff in den Aufbau der Steckdose.

Drehsicherungen zum Stecken

Neben den zu öffnenden Sicherungen gibt es auch Drehsicherungen zum Stecken, welche die Steckdose komplett verschließen. Diese „Blöcke“ werden in die Steckdose gesteckt und können mit einem Stecker auch wieder entfernt werden. Dadurch ist zwar die Gefahr geringer, dass Kinder den Mechanismus öffnen können (von Hand schwierig zu entfernen), jedoch muss zur Nutzung der Steckdose die Sicherung jedes Mal entfernt werden und danach wieder eingesetzt werden. Deshalb empfehlen wir diese Sicherungen nicht für Ferienwohnungen oder Hotelzimmer, da hier zu vermuten ist, dass Gäste nach Nutzung vergessen, diese wieder einzusetzen. Sinnvoll sind diese jedoch z.B. in Tourist-Informationen oder bei Erlebnispartnern, wo die Steckdosen in den öffentlichen Bereichen oder Toiletten nur selten genutzt werden.

Shutter-Steckdosen

Die aktuell beste Sicherung bieten sogenannte "Shutter-Steckdosen" bzw. "Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz". Dabei ist in der Steckdose bereits ein Verschluss der Kontaktöffnungen integriert, welcher sich nur bei gleichmäßigem, gleichzeitigem Druck auf beide Öffnungen öffnet – also beim Einstecken eines Steckers. Durch die Integration in die Steckdose ist dieser Schutz auch weniger anfällig für Beschädigungen und dadurch deutlich langlebiger als Klebesicherungen. Zu erkennen sind diese Shutter-Steckdosen bei einem genauen Blick in die Steckdose: Sieht man in den Öffnungen zwei schwarze Klappen anstatt der Metallkontakte, verfügt die Steckdose über einen erhöhten Berührungsschutz. Für die Installation dieser Sicherung muss der gesamte Steckdoseneinsatz ausgetauscht werden, was mit einem höheren Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist (ca. 6 € / Stück im Baumarkt).

Was ist mit dem FI-Schalter?

Fehlerstrom-Schutzschalter sind z.B. in Feuchträumen schon seit Mitte der 80er Jahre vorgeschrieben, in Neubauten von Wohnhäusern seit 2007 grundsätzlich verpflichtend. Diese Schalter unterbrechen den Stromkreis innerhalb von Millisekunden, wenn sie einen Differenzstrom erkennen – also z.B. wenn Strom über einen Körper abfließt. D.h. schlimmere Verletzungen bis hin zu Todesfällen können dadurch weitgehend verhindert werden. Jedoch bekommt man vorher trotzdem einen, wenn auch kurzen, Stromschlag, was im schlimmsten Fall trotzdem zu gesundheitlichen Schäden führen kann. In jedem Fall ist der Urlaubstag ruiniert. Außerdem löst der FI-Schalter nicht zwingend aus. Wenn z.B. eine gute Isolation zum Boden hin besteht (z.B. durch Gummistiefel, was bei unseren zertifizierten Betrieben keine Seltenheit ist) erkennt der FI-Schalter ggf. keinen Fehlerstrom. Ein FI-Schalter ist zwar dringend zu empfehlen, reicht allerdings nicht als alleinige Schutzmaßnahme.

Was ist mit Blick auf die familien-ferien-Kriterien also zu tun bzw. was wird empfohlen?

  • Unsere klare Empfehlung lautet "Shutter-Steckdosen". Bei Neu- oder Umbauten lohnt es sich, alle Steckdosen umzurüsten. Es ist eine einmalige Investition, die viel Ärger und Aufwand ersparen kann und einen höheren Schutz bietet.
  •  Sprechen Sie darüber auch mit Ihrem Elektriker vor Ort. Die meisten kennen sich mit dieser Thematik bestens aus.
  • Bei der Prüfung werden jedoch weiterhin Klebe- und Stecksicherungen akzeptiert. Diese müssen jedoch vollständig und funktionstüchtig sein.
  • Prüfen Sie diese Sicherungen in Ihren Wohn- und Aufenthaltsbereichen regelmäßig und ersetzen Sie defekte Sicherungen.
  •  Achten Sie darauf, auch Mehrfach-Steckdosen, Kabelrollen, etc. entsprechend zu sichern. Diese werden häufig übersehen, bergen aber dasselbe Risiko wie „normale“ Steckdosen.
  •  Wenn es Steckdosen gibt, die Sie nur selten oder gar nicht nutzen: Verschließen Sie diese dauerhaft mit steckbaren Drehsicherungen.
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